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Niederländische Designikone

Die Delta-Vase ist das bekannteste Beispiel für Van Schijndels Vorliebe für die dreieckige Form. Dieses Design aus dem Jahr 1981 ist heute ein Klassiker .


Mart van Schijndel entwickelte mehrere Prototypen für seine Vase, die er Point, Double, Triple und Delta nannte. Das Delta-Modell wurde auf den Markt gebracht. Im Gegensatz zu allen anderen Glasvasen war diese Vase nicht aus mundgeblasenem Glas, sondern aus drei mit Silikondichtmittel verklebten Glasplatten zusammengesetzt. Von jedem rechteckigen Bild wurde eine Ecke abgeschnitten.

Die minimalistische Einfachheit der vielfach plagiierten Delta-Vase verschaffte Van Schijndel internationale Anerkennung. 1984 gewann er mit dem Delta den „5. Arango International Design Contest, Glass that Works“ in Miami. Die Vase ist heute Teil mehrerer Museumssammlungen, darunter des Stedelijk Museums in Amsterdam und von Boijmans van Beuningen Rotterdam.

Jedes Exemplar der Vase trägt eine eingravierte Signatur des Designers. Dies könnte den Eindruck erwecken, dass Van Schijndel die Vase als Kunstobjekt betrachtete. Das Gegenteil ist der Fall: Für ihn war die Vase ein Blumenträger, der, wenn er nicht als solcher genutzt wurde, einfach in den Schrank gehörte.

Die Unterzeichnung hatte einen rein pragmatischen Grund. Es musste Schutz vor Fälschungen bieten. Dies erwies sich als nicht wirklich effektiv; Van Schijndel gab viel Geld für Anwälte aus, um Hersteller vor Delta-Doppelgängern zu warnen.

Das Formprinzip der Delta-Vase ist eng mit der Slack-Lampe verwandt. Bei der Variante entstehen die stumpfen Ecken an der Außenseite jedoch dadurch, dass zwei Glasplatten miteinander verklebt sind, während bei der Leuchte diese Ecke keine Verbindung zwischen zwei Teilen bildet, sondern der Stahl hier umgefaltet ist.

Die Autorin Mienke Simon Thomas schreibt in ihrem Buch „Gut in Form: Hundert Jahre Design in den Niederlanden“: „ Der Architekt Mart van Schijndel wurde, ohne es bewusst zu wollen, zu einem der erfolgreichsten selbstproduzierenden Designer.“ Als einmaliges Formexperiment zeigte er 1981 erstmals seine aus drei rechteckigen Glasstücken zusammengesetzte Delta-Vase in der Galerie von Hans Appenzeller in Amsterdam. Mittlerweile wurden Zehntausende Delta-Vasen verkauft. '

Marijke Kuper | Mart van Schijndel Farbenfroher Architekt

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